Warum Jackie Kennedy ihre Liebesbriefe verbrannte – Neue Biographie
Das Leben von Jacqueline Bouvier Kennedy Onassis (Jackie Kennedy aka Jackie O.) war zweifelsohne reich an Ereignissen und Tragödien. Doch auch all die Jahrzehnte später, wird stets noch neues über sie veröffentlicht. So auch in der kürzlich veröffentlichten Biografie von J. Randy Taraborelli mit dem Titel ‚Jackie: Public, Private, Secret‘.
Die First Lady verbrannte vor ihrem Tod viele ihrer privaten Unterlagen, darunter auch Aufzeichnungen über eine heimliche Liebesaffäre. Dass ihre Ehemänner Affären hatten, war allgemein bekannt, doch Jackie Kennedy’s geheime Liebe (nach dem Tod von JFK) war bisher ein gut gehütetes Geheimnis.
Vom Ende zum Anfang
Ihren nahen Tod (sie starb im Mai 1994 an Non-Hodgkin-Lymphom) nahm Abschied, indem sie in den letzten Wochen ihres Lebens jeden Abend eine Person einlud. Es waren Freunde, Familienmitglieder oder andere Personen, die einen bedeutenden Teil ihres Lebens ausmachten.
Die ehemalige First Lady erhielt am letzten Valentinstag ihres Lebens einen Brief von ihrem ehemaligen Liebhaber, dem Architekten Jack Warnecke.
Er teilte ihr mit, dass er sie nie vergessen konnte und so kam es zu einem Treffen in ihrer New Yorker Wohnung. Es war das letzte.
Hier, so erzählt Warnecke, überreichte er ihr einen Stapel Briefe, die sie allerdings verbrannte.
Die Geschichte begann, als Warnecke damit beauftrag wurde das Grabmal für den verstorbenen Präsidenten zu entwerfen und dabei die Witwe, Jackie Kennedy, kennenlernte.
Jackie Kennedy: Die verbrannte Liebesbriefe
Erst später teilte Warnecke seine Erinnerungen mit Biograph Taborrelli – unter einer Bedingung: Aus Loyalität gegenüber Jackie und ihrem turbulenten Privatleben bat der Architekt den Schriftsteller alles für mindestens ein Jahrzehnt nach seinem Tod geheim zu halten. Er starb 2010 im Alter von 91 Jahren. 2020 war diese Frist vorüber. Taborreli konnte sein Buch vollenden.
Damit nahm die kürzlich veröffentliche Biographie von J. Randy Taborelli Gestalt an. Sie enthüllt diesen bisher unveröffentlichte Aspekte des Lebens von Kennedy und dem Reeder Aristoteles Onassis, der Jackie Kennedy wiederum (sehr medienwirksam) mit Opernstar Maria Callas betrog. Callas starb später übrigens an gebrochenem Herzen, als sich Onassis für Jackie entschied.
„Ich habe drei Leben“
Jackie Kennedy
„Ich habe drei Leben„, sagte Jackie einmal zu einem ehemaligen Liebhaber, „ein öffentliches, ein privates und ein geheimes.“
Von kalten Füßen vor ihrer Hochzeit mit John F. Kennedy bis hin zu ihrem geheimen Plan, nicht mit ihm ins Weiße Haus zu ziehen, erzählt die Biographie bisher Details aus dem Leben jener Frau, die für ihre Familie stets die perfekte Fassade aufrecht erhielt.
Jackie Kennedy und ihr Einfluss auf die Modegeschichte
Eines ihrer wohl best dokumentiertesten (und öffentlichsten) Aspekte ihres Lebens, war ihr Einfluss auf die Mode und die Entwicklung der späteren Ready-to-Wear. Wie Lady Diana war sie die Ikone ihrer Tage nach der sich Frauen kleideten.
Doch dass vieles dabei dem Zufall überlassen war, erklärte einst ihr Hutmacher, der später legendäre Designer Halston. Er erzählte von ihrem ersten Auftritt mit dem „Pillbox Hat“. Dieser war eigentlich zu klein für Jackie Kennedys Kopf, doch sie trug ihn trotzdem.
Jackie Kennedy begleitete ihren Mann unermüdlich zu allen öffentlichen und gesellschaftspolitischen Veranstaltungen. Dabei setzte sie als Liebhaberin von Kunst, Musik und Kultur einen neuen präsidialen Stil durch, indem sie zahlreiche Treffen mit Persönlichkeiten aus diesem Bereich abhielt und das White House umdekorierte. Hilfe bekam sie übrigens von Interior-Ikone Iris Apfel.
Der Stil der First Lady
Kurze, einfarbige Jacken und Etuiröcke bis zum Knie prägten ihren Look. Dazu war farblich abgestimmt, stets der passende Pillbox-Hut ihr Begleister. Lange und kurze Handschuhe sowie Pumps mit mittelhohem Absatz waren unverzichtbar. Jedes Detail war durchdacht, jedes Kleid nach Anlass sorgfältig ausgewählt.
Der US-Designer Oleg Cassini war für die Garderobe der First Lady zwischen 1961 und 1963 verantwortlich. Aber nicht nur das. In Jackie’s Kleiderschrank befanden sich auch Stücke von Chanel, Givenchy und Balenciaga, denn ihre Liebe galt dem europäischen Stil und der Mode, insbesondere der französischen.
Dies brachte ihr oft Kritik wegen mangelndem Patriotismus ein. Ein Beispiel ist der berühmte Chanel-Zweiteiler, den sie während des Attentats auf JFK trug und der heute im National Archive in Washington aufbewahrt wird.
Wenn man über den Stil Jackie Kennedy Onassis analysiert, ist ihr Stil den Rollen ihres Lebens angepasst. Jener der First Lady und jener, den sie als Jackie O. berühmt machte, waren grundverschieden. Letzterer entsprach allerdings ihrer Persönlichkeit – elegant, jedoch stets pragmatisch. Damit reflektierte sie die Emanzipation, die Frauen in den 60ern erfuhren.
Jackie Kennedy: Die Onassis-Zeit
Während ihrer Ehe mit dem griechischen Reeder Aristoteles Onassis Ende der 1960er und in den 1970er Jahren änderte Jackie O., wie sie ab sofort heißen sollte, ihren Kleidungsstil stark, wobei sie jedoch ihre Eleganz bewahrte. Ihr Stil wurde dem Zeitgeist entsprechende legerer. Besonders wenn sie fernab von gesellschaftlichen Ereignissen, im Kreis ihrer Familie und Freunde war.
Lange Mäntel und Trenchcoats ersetzten die kurzen Jacken, ausgestellte Bundfaltenhosen wurden zu ihrer neuen Uniform, dazu kombinierte sie Rollkragenpullover und sogar Jeans. Weilte sie am Meer, bevorzugte sie fließende, knöchellange Röcke, leichte Blusen und Tops, schmale Kleider und Palazzo-Hosen.
Ihre Stil-Formel und Gucci’s Jackie Bag 1961
Das, was an Jacqueline Kennedy Onassis‘ Stil auffällt, ist die geschickte Verwendung von Accessoires. Diese wurden integraler Bestandteil ihres Looks, der die Eleganz ihrer Zeit und die Mode an sich prägte. In dieser Zeit begann Jackie, übergroße Sonnenbrillen mit runden oder eckigen Gläsern zu tragen. Ihre geliebte halbmondförmige Gucci-Tasche, die später sogar nach ihr benannt wurde, erwarb sie in vielen Ausführungen – heute wird sie von Gucci als Jackie Bag 1961 geführt.
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Die Absätze wurden noch niedriger für Mokassins und quadratische Pumps, bis sie vollständig verschwanden, wenn sie Leder-Flip Flops trug, die sie gerne in Capri kaufte. Wertvolle Gürtel hoben sich von Jacquard-Blusen ab, die mit passenden Hosen kombiniert wurden und definierten ihre Taille. Dazu trug sie Seidentücher von Hermès und Emilio Pucci, die sie im Piraten-Stil um den Kopf wickelte.
Alles zusammen eine Formel, die zur Obsession für das Publikum der Zeit wurde. Jackie O. wurde so sehr von Paparazzi verfolgt, dass der berühmteste, Ron Gallela, sogar nach einem Rechtsstreit gezwungen wurde, sich ihr nicht näher als 15 Meter zu nähern.
Es ist kein Zufall, dass Gucci ihr eine Tasche gewidmet hat, denn Jane Birkin, die Hermès inspirierte, inspirierte auch Gucci mit der Jackie Bag 1961.
Ausstellung zum 60. Jahrestag der Ermordung von JFK
Die Ausstellung „Im Spiegel der Kennedy-Ära“ in Gemona, Friaul-Julisch-Venetien, beleuchtet nicht nur die Präsidentschaft von JFK, sondern spannt einen Bogen über die gesamte Epoche von Lincoln bis zu den Präsidentschaften des 20. Jahrhunderts. Insbesondere die 1960er Jahre gelten als Schlüsselzeit.
Die Grundlage der Ausstellung bildet der Kennedy-Fonds der Cineteca del Friuli, dessen Ursprung in Gemona liegt. Der Ort zeigt eine besondere Sensibilität für Kennedys Vermächtnis, verstärkt durch seinen Besuch 1952 und den Briefwechsel mit dem damaligen Triest-Bürgermeister Mario Franzil.
Die Ausstellung präsentiert nicht nur Fotografien, Plakate und Bücher aus dem Kennedy-Fonds, sondern auch faszinierende Limeskarten, gestaltet von der renommierten Kartografin Laura Canali.
Eine herausragende Facette der Ausstellung ist „Kunst und Kostüm“, die Literatur, Theater, bildende Kunst und Musik während der kurzen aber prägenden Präsidentschaft von JFK beleuchtet.