Alchemie der Liebe: Tantra-Workshops in Wien

In ihrem Institut ‘Alchemy of Love’ laden Nadin Menzer und Bernhard Semmler Paare ein, ihre Beziehung neu zu entdecken. In Workshops wird Berührung zur bewussten Praxis und Liebe wieder zur lebendigen Alchemie. Jenseits von Routine entsteht ein Raum, in dem Verletzlichkeit, Nähe und echte Verbindung wachsen – eine Reise zurück zum wahren Kern einer Partnerschaft.

Nadin Menzer und Bernhard Semmler, die Gründer von Alchemy of Love, wissen aus eigener Erfahrung: Liebe ist kein Zufall, sondern ein bewusster Weg. Ihrer begann auf einem echten, nämlich am Jakobsweg. Dabei war es keine Liebe auf den ersten Blick, sondern eine echte, unverstellte Begegnung. Diese persönlichen Erfahrungen sind auch das Herzstück ihres Instituts. Heute begleiten sie Paare dabei, wieder Lebendigkeit in ihre Beziehung zu holen und sie auf ein festes Fundament zu stellen.

Bernhard und Nadin, was bedeutet für euch die ‚Alchemie der Liebe‘?

Bernhard: In der klassischen Alchemie wollte man Blei in Gold verwandeln – in einer Liebesbeziehung geschieht eine ähnliche Verwandlung. Jeder bringt seine Geschichte, Herausforderungen und Muster mit. Eine Beziehung ist nicht nur Leichtigkeit und Leidenschaft, sondern auch Spiegel, der uns mit unseren Ängsten und Schatten konfrontiert. Aber genau darin liegt ihr größtes Potenzial. Haben wir den Mut, uns diesen Themen zu stellen, können wir sie gemeinsam in etwas Kostbares verwandeln. In eine Liebe, die tiefer, echter und lebendiger wird.

Nadin: Eine erfüllte Partnerschaft ist kein Zufall – sie ist eine bewusste Entscheidung, die wir immer wieder aufs Neue treffen dürfen. Die Alchemie der Liebe bedeutet, sich immer wieder füreinander zu öffnen, einander wirklich zu sehen und zu berühren – emotional, geistig und körperlich. Wenn man nicht nur nebeneinander existieren, sondern sich bewusst Zeit füreinander nimmt, entsteht eine tiefere Verbindung, die über Alltag und Routine hinausgeht.

Tantra Workshop Wien Paare Foto: Manuela Schauer
Foto: Manuela Schauer

Euer Institut Alchemy of Love widmet sich der Kunst der Berührung in Beziehungen. Was ist für euch die Bedeutung von Berührung und wie beeinflusst sie die Verbindung zwischen Partnern?

Nadin: Berührung ist unsere erste Sprache. Sie bedeutet Sicherheit, Liebe und Verbundenheit. Dabei ist sie nicht nur ein physischer Akt, sondern Sprache der Liebe.

Bernhard: Am Anfang einer Beziehung fühlt sich jede Berührung elektrisch an. Doch dann kommt der Alltag und Berührung wird zur Nebensache. Plötzlich spüren viele Paare, dass irgendetwas fehlt, aber können es nicht genau benennen.

Tantra Workshop Wien Paare Foto: Manuela Schauer
Nadin Menzer und Bernhard Semmler, die Gründer von Alchemy of Love | Foto: Manuela Schauer

Nadin: Nähe entsteht nicht nur durch Worte oder gemeinsame Zeit, sondern vor allem durch das Spüren des anderen. Studien zeigen, dass Paare, die sich regelmäßig berühren, eine tiefere emotionale Bindung haben. Wenn Berührung mit voller Präsenz geschieht, kann sie eine unglaubliche Tiefe entfalten. In der Tantra-Massage geht es darum, Berührung als Meditation zu erleben. Sie ist ein heilsames Ritual.

Bernhard: Paare, die sich bewusst Zeit für Berührung nehmen, erleben oft eine neue Dimension von Nähe, Sinnlichkeit und Energie. Genau dann beginnt die wahre Alchemie der Liebe.

Wir haben gelernt, dass Liebe nicht einfach passiert – sie ist eine bewusste Entscheidung, die wir immer wieder treffen dürfen.

bernhard semmler von ‚alchemy of love‘

Was sind die größten Herausforderungen, mit denen Paare in ihrer Beziehung konfrontiert sind und was kann der Workshop ändern?

Bernhard: Wir kennen diese Herausforderungen nicht nur von anderen Paaren – wir erleben sie auch selbst. Nadin und ich sind nicht nur Businesspartner, sondern auch Eltern und in einer Liebesbeziehung. Und wir wissen, wie schnell der Alltag überhandnimmt.

Nadin: Viele meinen, sie verbringen viel Zeit miteinander – aber oft fehlt das, was wirklich zählt: Präsenz. Man sitzt nebeneinander, aber ist in Gedanken woanders. Man spricht, aber hört nicht wirklich zu. Genau hier beginnt die Entfremdung – nicht durch große Krisen, sondern durch all die kleinen unbemerkten Momente, in denen man sich mehr und mehr voneinander entfernt.

Tantra Workshop Wien Paare Foto: Manuela Schauer
Foto: Manuela Schauer

Bernhard: Diese Verbindung kann wieder neu geweckt werden. In unseren Workshops schaffen wir einen Raum, in dem Paare sich neu begegnen – ohne Ablenkung und ohne Pflichten.

Oft kommen Emotionen hoch – Freude, Sehnsucht, manchmal sogar Tränen. Dieser Moment ist unglaublich kraftvoll.

nadin menzer von ‚alchemy of love‘

Wie hilft euer Ansatz, diese Hindernisse zu überwinden und eine tiefere Verbindung aufzubauen?

Nadin: In unseren Workshops begleiten wir Paare dabei, wieder in die Erfahrung zu kommen. Wir zeigen, wie kleine Rituale helfen, Berührung wieder mit Bedeutung zu füllen. Sobald Paare beginnen, sich wieder bewusst zu berühren und Zeit für echte Nähe nehmen, verändert sich die gesamte Dynamik. Plötzlich wird der Partner wieder spannend, Berührung wird aufregend – nicht, weil sie neu ist, sondern weil sie endlich wieder bewusst geschieht.

Bernhard: Stress und Routine kann niemand aus einer Beziehung verbannen – aber wir können lernen, ihnen etwas entgegenzusetzen. Wenn Paare regelmäßig Räume schaffen, in denen sie aufeinander fokussiert sind, dann bleibt die Liebesbeziehung nicht auf der Strecke. Und genau das vermitteln wir.

Was sind die wichtigsten Übungen in euren Workshops, um eine Verbindung zu vertiefen?

Nadin: Eine der wirkungsvollsten Übungen ist Eye Gazing. Wir bitten Paare, sich gegenüberzusetzen, die Hände zu verbinden und für einige Minuten in die Augen zu schauen – nichts tun, nichts sagen, nur wahrnehmen. Oft kommen Emotionen hoch – Freude, Sehnsucht, manchmal sogar Tränen. Dieser Moment ist unglaublich kraftvoll.

liebe partnerschaft tantra
Foto: Jayson Hinrichsen

Bernhard: Eine weitere Übung ist die Verschmelzungsumarmung. Dabei geht es nicht um eine schnelle, routinemäßige Umarmung, sondern darum, den anderen wirklich zu spüren. Man stellt sich aufrecht hin, Brust an Brust, und atmet, lehnt sich dabei sanft aneinander. Dabei nimmt man die Wärme des anderen wahr und seinen Herzschlag. Diese Umarmung kann mehr bewirken als ein langes Gespräch – sie bringt einen aus dem Kopf direkt ins Herz.

Nadin: Eine Übung, die oft besonders nährt, ist die absichtslose Berührung. Dabei geht es darum, den Partner ohne Ziel, ohne Erwartung zu berühren. Einer liegt entspannt, der andere berührt ihn langsam – mit den Fingerspitzen, der Handfläche, vielleicht nur mit sanften Streicheleinheiten. Kein Muss, keine Leistung – nur reines Spüren.

Wie hat sich eure eigene Beziehung durch die Arbeit mit Tantra und der Praxis der Berührung verändert?

Bernhard: Wir haben gelernt, dass Liebe nicht einfach passiert – sie ist eine bewusste Entscheidung, die wir immer wieder treffen dürfen. Natürlich gibt es Phasen, in denen der Alltag überwiegt, Stress dominiert und Dinge erledigt werden müssen. Aber wir haben Werkzeuge, um uns immer wieder zu verbinden. Wir dürfen uns nur selbst daran erinnern, sie auch zu nutzen.

Nadin: Früher dachte ich: Wenn man sich liebt, bleibt die Verbindung automatisch da. Aber das stimmt nicht. Eine Liebesbeziehung braucht Aufmerksamkeit. Durch unsere Arbeit mit Tantra haben wir gelernt, bewusst Momente zu schaffen, in denen wir uns wirklich sehen – nicht nur als Partner, sondern als Menschen mit allen Facetten, Wünschen und Empfindungen. Und gleichzeitig gibt es in unserer Beziehung eine besondere Herausforderung: Bernhard gibt Tantra-Massagen auch an andere Menschen. Das war für uns ein intensiver Prozess, ein langsames Herantasten. Wie gehen wir mit Intimität und Grenzen um? Was bedeutet Vertrauen? Wie bleibt unsere Verbindung dabei stark?

Bernhard: Es war eine Lernreise, aber auch ein unglaublich wertvoller Prozess. Was wir dadurch verstanden haben, ist, dass wahre Nähe nicht aus Besitz oder Kontrolle entsteht, sondern aus Vertrauen und bewusster Verbindung.

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