Austrian Fashion Awards 2024: Modisches im Otto Wagner Areal

Die Kirche am Steinhof gehört seit ihrer Eröffnung zu jenen Gebäuden Wiens, welche die Avantgarde vorantrieben. Dass Otto Wagner in der Donaumonarchie zwar nicht dafür nur geliebt wurde, sondern sogar vom Kaiserhaus eine Abfuhr erhielt, ist gut dokumentiert. Umso passender erscheint diese Geschichte, wenn sich das Modedesign der österreichischen Szene am Areal per Austrian Fashion Awards 2024 ein Stelldichein gab und feierte. Zwar wird Mode hierzulande noch weniger verstanden, als einst Otto Wagners Bauwerke von seinen Zeitgenoss:innen, dieser Umstand schweißt aber auch zusammen, wie man jedes Jahr an der Stimmung und den vielen positiven Zwischenrufen merkt.

Klein, aber fein – die Austrian Fashion Awards, die seit 10 Jahren von der Austrian Fashion Association rund um Camille Boyer durchgeführt werden, haben auch in diesem Jahr geglänzt.

Im Zentrum der Austrian Fashion Awards 2024 stand eine Fashion Show, die neben den Kollektionen der Gewinner:innen auch ausgewählte Arbeiten von Designer:innen vorstellte, die im Jahr 2023 über das Programm AFA Support der Austrian Fashion Association gefördert, bzw. mit einem Startstipendium Mode des BMKÖS ausgezeichnet wurden: Anastasiia Shpagina, Christoph RumpfDavid BrunnbauerFlorentina Leitner, Jennifer MillederLarissa Falk, Not Yet FYI, Karolin Braegger und Vanessa Schreiner.

Nun aber zu den Preisträger:innen der Austrian Fashion Awards 2024: Den Modepreis der Stadt Wien erhielt Martin Niklas Wieser und Christina Seewald für den Outstanding Artist Award des Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS). Die Fachjurys dafür werden jedes Jahr neu von der Austrian Fashion Association berufen.

Die Austrian Fashion Awards 2024 als Fortsetzung einer konsequenten Förderpolitik

Seitdem die Austrian Fashion Association das Zepter im Jahr 2014 von der Unit F übernahm, wurde zwar das bis dahin bestehende Festival gestrichen, dafür ist die Preisverleihung umso größer geworden. Modeförderung im Sinne von Kunstförderung macht eine Fashion Week, wie man sie aus anderen Städten kennt, obsolet.
Einkäufer:innen verirren sich hier nur selten her und wenn dann finden österreichische Modelabels ihren Anschluss eher, indem man sie mit einer Förderung ausgestattet, in eine der großen Modemetropolen schickt, um sich dort zu präsentieren.

Die Abwanderung bekannter Designer:innen, wie Arthur Arbesser oder Florentina Leitner, zeigt den Modemarkt für Contemporary Fashion Design in Österreich als fast nicht existent an. Dass man auch kein Festival á la Hyères, wie es sich einst die Macher:innen hinter Unit F vorgestellt haben, in Wien etablieren kann, hat sich dann auch herausgestellt. Es ist also richtig, dass man auch 10 Jahre nach der Übernahme durch die AFA nicht einen weiteren Versuch startet, um hier Fördertöpfe weiter zu strapazieren und sie stattdessen den Modedesigner:innen direkt zugute kommen lässt.

Fotos: Thomas Lerch

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