Handwerk trifft Haute Couture: CHANEL bringt le19M nach Tokyo

In schwindelerregender Höhe, auf der 52. Etage des Mori Towers im Herzen Tokyos, wird vom 30. September bis zum 20. Oktober 2025 ein außergewöhnlicher Ort des kreativen Austauschs entstehen: la Galerie du 19M. Die temporäre Ausstellung ist Teil einer internationalen Initiative von CHANEL, das 2021 mit le19M ein Zentrum für die Bewahrung und Förderung handwerklicher Exzellenz ins Leben gerufen hat.
Nach dem erfolgreichen ersten Auslandsgastspiel in Dakar im Jahr 2023 setzt das Pariser Haus nun ein weiteres Zeichen für den interkulturellen Dialog zwischen Frankreich und Japan.

le19M ist mehr als ein Ateliergebäude – es ist ein kreativer Mikrokosmos, der elf Maisons d’art vereint. Darunter renommierte Werkstätten wie Lesage (Stickerei), Lemarié (Feder- und Blumenkunst), Maison Michel (Hutmacherei), Goossens (Goldschmiedekunst) oder Massaro (Schuhhandwerk), in denen insgesamt rund 700 Kunsthandwerker:innen tätig sind. Ihr gemeinsames Ziel: die Haute Couture durch meisterhaftes Handwerk in die Zukunft zu führen.



Die Galerie du 19M Tokyo wurde als offenes, frei zugängliches Erlebnis konzipiert. Sie versteht sich als Raum der Begegnung, des Staunens und der Inspiration. Die Ausstellung ist in drei thematische Kapitel gegliedert und zeigt, wie vielfältig und lebendig das Zusammenspiel von Tradition, Innovation und kultureller Übersetzung sein kann.
Im Zentrum steht „Le Festival“, eine raumgreifende Installation, entworfen vom japanischen Architekten Tsuyoshi Tane und seinem Pariser Atelier ATTA. Die begehbare Skulptur interpretiert das künstlerische Handwerk der 19M-Ateliers als architektonischen Kosmos und bringt die oft verborgenen Techniken visuell und haptisch an die Öffentlichkeit.

Ein weiteres Highlight ist eine immersive Ausstellung, in der Werke von rund 30 französischen und japanischen Kunsthandwerker:innen gezeigt werden. Die Auswahl wurde kuratiert von fünf Persönlichkeiten der japanischen Kulturszene: Filmemacherin Momoko Ando, Designer Shinichiro Ogata, Kulturjournalist Yoichi Nishio, Kulturvermittlerin Kayo Tokuda sowie Aska Yamashita, Kreativdirektorin der Stickerei-Werkstatt Atelier Montex, das selbst Teil von le19M ist. Die Präsentation erlaubt einen seltenen Blick auf die Schnittstellen zwischen französischer Couture-Tradition und japanischer Handwerkskunst.




Abgerundet wird das Programm durch eine Retrospektive zum 100-jährigen Bestehen von Maison Lesage, einer der traditionsreichsten Stickerei-Werkstätten Frankreichs. Von historischen Archivstücken bis zu aktuellen Arbeiten für die CHANEL-Haute-Couture-Kollektionen spannt sich ein Bogen, der das kreative Erbe und die technische Raffinesse dieser Kunstform würdigt.
Neben den Ausstellungen bietet la Galerie du 19M Tokyo auch Workshops, Vorführungen und Bildungsformate an. Das Ziel: Handwerk nicht nur zu zeigen, sondern es erlebbar zu machen. Besucher:innen aller Altersgruppen können mit den Kunsthandwerker:innen in Austausch treten, Techniken kennenlernen und selbst kreativ werden.



Die Initiative unterstreicht CHANELs langjähriges Engagement für das künstlerische Handwerk. In einer Zeit, in der industrielle Fertigung den Markt dominiert, setzt das Modehaus bewusst auf die Erhaltung und Weitergabe manueller Techniken. Das Projekt le19M steht damit exemplarisch für einen neuen Blick auf Mode: als kulturelles Gut, das aus der Zusammenarbeit von kreativen Köpfen und geschickten Händen entsteht – und als Brücke zwischen unterschiedlichen Welten.
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