Mode trifft Malerei – Moulham Obid und Andrea Wiegele in der Galerie Verve

In dieser Ausstellung in der Galerie Verve begegnen sich zwei künstlerische Wege, die beide im Gewebe und in der Materialität wurzeln – und dennoch in unterschiedliche Richtungen weisen. Andrea Wiegele übersetzt ihre Ausbildung als Modedesignerin in einen abstrakten Malprozess, der mit Stoff, Faltenwurf und Transparenz spielt. Moulham Obid hingegen formt skulpturale Modeobjekte, die wie tragbare Rüstungen wirken: Symbole für Stärke, Schutz und Transformation.

Moulham Obid Modedesigner

„Moulham Obid | Andrea Wiegele“ ist eine Einladung, Mode und Kunst nicht als Gegensätze, sondern als Resonanzräume zu erleben – und die Grenzen zwischen beiden Feldern neu zu befragen.

Künstlerische Visionen im Dialog

Andrea Wiegele

Moulham Obid Wien
Foto: Dogan Can Sonkaya – cansview

Ihre abstrakten Gemälde entfalten sich wie textile Landschaften: zarte Farbnuancen überlagern sich, Schichtungen erzeugen Tiefe und Dichte. Manche Pinselstriche bleiben roh stehen, wie eine sichtbare Naht, die zugleich trennt und verbindet. Damit verweist sie auf das Innenleben von Kleidungsstücken und transformiert deren Struktur in malerische Kompositionen. Die Leinwand wird so zu einem Raum, in dem Stofflichkeit, Bewegung und Leichtigkeit in abstrakte Bildwelten überführt werden.

Moulham Obid

Seine Arbeiten sind textile Meditationen über Identität, Weiblichkeit und Verwandlung. Korsettartige Skulpturen aus recyceltem Kunststoff, ergänzt durch Stickereien und Perlen, erinnern an Rüstungen – gedacht, um zu stärken und zu inspirieren. Voluminöse Elemente aus Tüll, kombiniert mit Taft und bedruckter Baumwolle, schaffen wandelbare Silhouetten, die sich im Raum entfalten und auf Bewegung reagieren. Mythologische Gestalten wie Venus, Gaia oder Yemoya verschmelzen mit persönlichen Erinnerungen und formen ein zeitgenössisches Bild von Weiblichkeit.

Moulham Obid Modedesigner
Foto: Dogan Can Sonkaya – cansview

Gegenseitige Spiegelungen

Beide Künstler:innen teilen denselben Ausgangspunkt – Stoff, Materialität, Textur – und entwickeln daraus unterschiedliche künstlerische Ausdrucksformen. Wo Wiegeles Malerei Transparenz, Farbe und Überlagerung erforscht, setzt Obid auf Volumen, Form und Körperbezug. Im Zusammenspiel entsteht ein Spannungsfeld zwischen Fläche und Raum, zwischen Bild und Skulptur, zwischen Mode und Kunst.

Moulham Obid Modedesigner
Foto: Dogan Can Sonkaya – cansview

Erlebnis im Raum

Die Ausstellung verwandelt den Galerieraum in eine textile Bühne. Malerische Oberflächen korrespondieren mit körperhaften Objekten, Licht und Schatten intensivieren die Wirkung der Materialien. Besucher:innen bewegen sich zwischen farblich vielschichtigen Leinwänden und plastischen Silhouetten, zwischen stiller Abstraktion und dynamischer Präsenz.


Die Ausstellung ist noch bis 3.10.2025 zu sehen
Di-Sa 11.00-18.00
Galerie Verve, Schönborngasse 15/1, 1080 Wien

Alle Fotos: Dogan Can Sonkaya – cansview

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