Zwischen Crocs und Kimono: Highlights des Berliner Showcase

Kürzlich bot Berlin im Rahmen des jährlichen Events „The Press Days“, organisiert von der PR-Agentur Fake PR, renommierten wie auch aufstrebenden Marken erneut die Gelegenheit, ihre neuesten Modekollektionen und Accessoire-Neuheiten der Presse und Fashion-Liebhaber:innen zu präsentieren.
Im Zuge dessen waren wir zu Besuch bei Reference Studios und H.Atelier, wo wir spannende Einblicke in aktuelle Trends, neue Kollektionen und kreative Konzepte der teilnehmenden Designer:innen gewinnen konnten.

Acne Studios

Gegründet 1996 in Stockholm, basiert die Brand auf dem kreativen Zusammenspiel von Kunst und Mode. Die Accessoires-Kollektion zeigt 70er-Inspirationen: bei Frauen korsettartige Silhouetten, bei Männern Elemente aus dem Schul- und Retro-Stil. Ein auffälliges Stück ist der Flume Ring mit beachigem Vibe.

In der Women’s Collection finden sich erdige Farbtöne (Braun, Grün, Grau) und experimentelle Texturen – dickes Leder, papierartige Stoffe – mit Western-Anklängen und starken Stoffdetails. Ziel ist eine narrativ getragene Kollektion mit Botschaft.

Die Marke hat zudem ihr eigenes Buch-Magazin, das in quartalsweisen Ausgaben im Zusammenhang mit Galerien und Ausstellungen erscheint, z. B. zur Pariser Eröffnung Mitte des Jahres. Die Ausgabe von Acne Studios wurde zuletzt zu einem Jubiläum gedroppt und reflektiert die Kunstseite der Geschichte von Acne.

C.P. Company

C.P. Company ist bekannt für funktionale Elemente wie Goggles, die häufig in Mützen integriert werden. Die Spring/Summer 2026 Kollektion ist farbenfroher als üblich: Orange, Blau, Weiß ergänzen das sonst dunklere Spektrum. Der Stil wird als stark sportlich und „adventure“ bezeichnet und richtet sich überwiegend an Männer, wobei es zu Kollaborationen mit Fußballteams wie Manchester City kommt.

Levi’s

Eigentlich muss man Levi’s kaum vorstellen – die Denim-Ikone steht seit über 150 Jahren sinnbildlich für authentischen Stil, Handwerkskunst und amerikanisches Lebensgefühl. Kaum ein anderes Label hat die Modegeschichte so stark geprägt und ist dabei so selbstverständlich Teil des Alltags geblieben.

Mit der neuen Blue Tab Collection führt Levi’s seine Tradition in die Gegenwart. Gefertigt aus hochwertigem Japanese Denim, besticht die Linie durch eine besonders aufwendige Webart, edle Haptik und ein entsprechend höheres Premium-Preisniveau. Neben den klassischen Jeans präsentiert Levi’s hier auch Jacken, Blusen und Pullover im Western-Look – eine Hommage an die eigenen Wurzeln, modern übersetzt.

Während reguläre Levi’s-Jeans bei rund 100 € liegen, bewegen sich die Jacken zwischen 120 € und 150 €. Damit bleibt die Marke sich treu: Qualität, die lange hält, ikonisches Design – und Denim, der immer passt, egal, wie sich die Trends verändern.

Moose Knuckles

Die kanadische Marke Moose Knuckles ist neu im Portfolio und bringt frischen Wind in die Welt der Premium-Wintermode. Gegründet 2009 in Montréal, steht das Label für technische Performance, luxuriöse Materialien und eine klare, selbstbewusste Designsprache.

Bekannt wurde Moose Knuckles vor allem durch seine kurzen, figurbetonten Daunenjacken, die sich durch reichlich Fellbesatz, markante Reißverschlüsse und einen prägnanten Logoauftritt auszeichnen – oft gleich dreimal sichtbar auf einem Kleidungsstück. Dieses visuelle Markenzeichen ist Teil der DNA des Brands: urban, auffällig und kompromisslos kanadisch.

Im Gegensatz zu vielen klassischen Outdoor-Labels kombiniert Moose Knuckles Funktion mit Fashion. Hochwertige Daunenfüllungen, wetterfeste Materialien und handwerkliche Verarbeitung treffen auf modische Silhouetten, die ebenso auf der Skipiste wie auf den Straßen Berlins und New Yorks funktionieren.

Mit Retailpreisen zwischen 700 € und 1.500 € positioniert sich Moose Knuckles klar im Luxussegment – als Antwort auf Marken wie Moncler oder Canada Goose, jedoch mit einem deutlich jüngeren, rebellischeren Charakter.

Strenesse

Die Marke Strenesse gilt als Inbegriff zeitloser deutscher Mode – klar, elegant und reduziert. Ihre Geschichte beginnt 1949 in Nördlingen (Bayern), als Wohlfahrt & Co. gegründet wurde, ein Familienunternehmen, das sich zunächst auf Mäntel und Damenkostüme spezialisierte. Später erfolgte die Umbenennung in Bekleidungswerk Strehle KG nach dem Familiennamen der Inhaber.

Ende der 1960er-Jahre wurde schließlich der Markenname Strenesse eingeführt – eine Wortschöpfung aus Strehle und dem französischen Wort jeunesse (Jugend). Dieses neue Label sollte moderne, selbstbewusste Frauen ansprechen, die Eleganz ohne Überladenheit suchten.

Mit dem Einstieg von Gabriele Strehle in den 1970er-Jahren erhielt Strenesse seine unverwechselbare Handschrift: minimalistische Schnitte, hochwertige Stoffe und zurückhaltende Farben – Mode, die Understatement als Stärke versteht. Besonders die Blazer und Kostüme der Marke wurden zu einem Markenzeichen: klar in der Linie, feminin in der Silhouette und perfekt verarbeitet.

In den 1990er- und frühen 2000er-Jahren avancierte Strenesse zu einer der bekanntesten deutschen Premiummarken und exportierte seine Kollektionen weltweit.

MSGM

Die italienische Modemarke MSGM wurde 2009 in Mailand von Massimo Giorgetti gegründet. Von Beginn an stand die Marke für einen frischen, experimentellen Ansatz – eine kreative Mischung aus italienischer Schneiderkunst, Streetwear-Einflüssen und zeitgenössischer Popkultur.

Der Name MSGM leitet sich direkt von den Initialen des Gründers ab und ist heute Synonym für einen verspielten, jungen Luxus: bunt, mutig und voller Leben. Die Kollektionen sind bekannt für ihre kräftigen Farben, floralen Prints, grafische Muster und pastellige Töne, die klassische italienische Eleganz mit urbanem Esprit verbinden.

Obwohl MSGM stark in der Mailänder Modeszene verwurzelt ist, hat die Marke längst internationale Reichweite – mit Showrooms in Berlin, Mailand und Paris. Der Stil ist genderübergreifend.

MSGM richtet sich an eine Generation, die Mode als Ausdruck von Lebensfreude und Individualität versteht. Zu ihren Fans zählt Modeikone Caro Daur, die regelmäßig MSGM auf Modewochen in Mailand und Paris präsentiert. Auch internationale Stars wie Hailey Bieber, Dua Lipa oder Bella Hadid wurden bereits in MSGM-Looks gesehen.

Sunnei

Die Mailänder Marke Sunnei steht für einen unverwechselbaren Mix aus zeitgenössischer Kunst, Architektur und Mode. Gegründet 2015 von Loris Messina und Simone Rizzo, entwickelte sich das Label in kurzer Zeit zu einem der spannendsten Vertreter einer neuen italienischen Designgeneration – progressiv, genderfluid und stets mit einem Augenzwinkern.

In der aktuellen Kollektion setzt Sunnei stark auf florale Motive, Schmetterlinge und großzügige weiße Flächen, die der Linie einen fast poetischen Charakter verleihen. Die Silhouetten sind weich, voluminös und skulptural, oft mit übergroßen Kleidern, ballonartigen Formen oder strukturierten Stoffen, die Bewegung und Leichtigkeit zugleich vermitteln. Trotz dieser Verspieltheit bleibt die Ästhetik stets präzise, klar und architektonisch durchdacht – ein Markenzeichen der Designer.

Sunnei versteht Mode als Experimentierfeld zwischen Konzept und Tragbarkeit. Ihre Entwürfe verbinden klassische Schneiderkunst mit innovativen Materialien und digitalen Ansätzen: von interaktiven Modenschauen bis hin zu 3D-gestützten Kollektionen. Die Farbpalette reicht von cremigen Weißtönen über pastellige Blau- und Rosanuancen bis hin zu mutigen Kontrasten – eine visuelle Sprache, die Ruhe und Ausdruck zugleich vermittelt.

ON

Die Schweizer Marke ON hat sich in den letzten Jahren von einem Geheimtipp für Läufer:innen zu einer internationalen Performance- und Lifestyle-Marke entwickelt. Das Label wurde 2010 in Zürich von den ehemaligen Profisportlern Olivier Bernhard, David Allemann und Caspar Coppetti gegründet, mit dem Ziel, das Laufgefühl vollkommen neu zu definieren.

Bekannt ist ON vor allem für seine ultraleichten Schuhe mit anpassbarer Passform – eine Symbiose aus Hightech und Design. Das Herzstück ist die patentierte CloudTec®-Sohle, die beim Aufsetzen dämpft und beim Abstoß Energie zurückgibt. Das Ergebnis: ein Gefühl, „wie auf Wolken zu laufen“. Diese Technologie hat ON in kürzester Zeit zum Favoriten unter Profiathlet:innen, Mode-Enthusiast:innen und urbanen Läufer:innen weltweit gemacht.

MCM

Die Luxusmarke MCM (Modern Creation München) wurde 1976 in München gegründet und steht seither für eine Kombination aus deutscher Handwerkskunst, Luxus und urbaner Rebellion. Ursprünglich bekannt für ihre hochwertigen Lederwaren, Taschen und Accessoires mit dem charakteristischen cognacfarbenen Visetos-Monogramm, hat sich MCM längst zu einer internationalen Lifestyle-Marke entwickelt.

Heute befindet sich MCM im Besitz der südkoreanischen Gruppe Sungjoo Group und vereint in ihrem Design deutsche Präzision mit asiatischer Innovationsfreude. Seit der Rückkehr von Dirk Schönberger als Creative Director erlebt das Label eine spannende kreative Phase: mit klaren Linien, futuristischen Details und einer neuen Konzentration auf Qualität und Individualität.

Ein besonderes Highlight ist die neue Made-to-Order-Kollektion, in der Kund:innen ihre Stücke individuell anfertigen lassen können. Jedes Produkt wird erst nach der Bestellung gefertigt – ein Konzept, das den Fokus auf handwerkliche Exzellenz und bewussten Konsum legt.

RIMOWA

Die Kölner Traditionsmarke RIMOWA gilt seit Jahrzehnten als Symbol für Luxusreisen und höchste Handwerkskunst. Bekannt für ihre ikonischen Aluminiumkoffer mit charakteristischem Rillen-Design, steht die Marke für deutsche Präzision, Funktionalität und Understatement. Nun erweitert RIMOWA sein Portfolio – und schlägt mit einer neuen Produktlinie ein spannendes Kapitel auf.

Mit der Einführung der „Groove Leather Collection“ präsentiert das Haus erstmals eine Kollektion aus feinem italienischem Leder. Die Linie umfasst elegante Handtaschen in „Ballerina Pink“, gefertigt in Italien und inspiriert vom ikonischen Aluminiumdesign. Ob Crossbody, Hobo oder Shopping Bag – jedes Modell verbindet klare Formen mit luxuriösem Material und makelloser Verarbeitung.

Neben Aluminiumkoffern investiert das Unternehmen zunehmend in Lederwaren: von klassischen Modellen (wie dem 16er und 19er), über Rucksäcke und Gürtel, bis hin zu einer exklusiven Brillen-Kollaboration mit Mykita.

Ein besonderes Highlight ist das Cocktail-Set, das in Zusammenarbeit mit Robbe & Berking entstanden ist – ein luxuriöses Sammlerstück im typischen RIMOWA-Kofferdesign, das im Handel rund 4.500 € kostet.

Mit dieser neuen Ausrichtung beweist RIMOWA, dass deutsche Ingenieurskunst und italienische Handwerkskunst eine perfekte Symbiose bilden können. Das Ergebnis ist eine Kollektion, die Reiselust, Stil und Luxusbewusstsein in zeitgemäßer Form vereint – und das Rillen-Design, einst Symbol für Bewegung, zu einem Statement für modernen Lifestyle erhebt.

Pearl Octopuss.y

Immer wieder trifft Skandinavien auf den deutschen Modemarkt – und kaum eine Marke verkörpert den skandinavischen Zeitgeist so originell wie Pearl Octopuss.y. Gegründet von der norwegischen Designerin Catherine Boerter, steht das Label für handgefertigten Schmuck, der zwischen Kunstobjekt und Accessoire oszilliert.

Jedes Stück entsteht in Norwegen – ursprünglich von Boerter selbst in liebevoller Handarbeit gefertigt, inzwischen gemeinsam mit einem kleinen, spezialisierten Team. Der Prozess bleibt dabei bewusst entschleunigt und persönlich: Jede Perle, jede Strassreihe und jede Spirale werden sorgfältig von Hand gesetzt.

SAMSØE SAMSØE

Die dänische Marke Samsøe Samsøe steht für das, was skandinavisches Design weltweit so begehrenswert macht: Reduktion, Funktionalität und zeitlose Eleganz. Ursprünglich 1993 in Kopenhagen gegründet, begann das Label als kleines T-Shirt-Atelier und entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einer internationalen Marke für hochwertige Essentials – gleichermaßen für Damen und Herren. Samsøe Samsøe versteht Kleidung als eine Art modulares System – ein Kleiderschrank aus hochwertigen „Grundnahrungsmitteln“, die in jedem Kontext funktionieren. Diese Philosophie steht für bewussten Konsum und Nachhaltigkeit, ohne auf Modernität oder Trends zu verzichten.

Ihr Stil ist geprägt von klaren Linien, gedeckten Farben und minimalistischen Silhouetten, inspiriert von Workwear, Streetstyle und klassischer Schneiderkunst. Die Designs verbinden nordische Coolness mit einer subtilen femininen Note, wodurch Samsøe Samsøe eine universelle Sprache spricht: modern, mühelos und tragbar.

In der Spring/Summer 2026 Collection rücken besonders Accessoires, Jacken und Schuhe in den Fokus – durchdachte Statement-Pieces, die sich harmonisch in die bestehende Garderobe einfügen. Die Kollektion verkörpert das Markenethos: nicht ständig Neues zu kaufen, sondern auf langlebige, vielseitige Stücke zu setzen, die sich schichten, kombinieren und über Saisons hinwegtragen lassen.

Crocs

Kaum eine Marke hat in den letzten Jahren einen so bemerkenswerten Imagewandel durchlaufen wie Crocs. Einst als funktionaler Kunststoffclog für Freizeit und Beruf belächelt, gilt die Brand heute als Symbol für spielerische Experimentierfreude und kreativen Stilbruch.

Bekannt für ihr ikonisches, ultraleichtes Design aus dem patentierten Croslite™-Material, sind Crocs zu einem echten Popkultur-Phänomen geworden. Die Marke ist für ihre ungewöhnlichen Kollaborationen berühmt – von M&M’s und Balenciaga bis hin zu Jean Paul Gaultier und Salehe Bembury. Jede Kooperation bringt eine neue Facette der Marke zum Vorschein, irgendwo zwischen Mode-Statement, Ironie und Funktionalität.

Aktuell zelebriert Crocs mit „Croctober“ einen eigenen Markenmonat, in dem jedes Jahr neue, limitierte Fanprodukte erscheinen. 2025 sorgt besonders ein knielanges Pelzboot für Gesprächsstoff – ein Augenzwinkernder Beweis dafür, dass Crocs längst mehr als nur praktische Schuhe anbietet, sondern ein echtes kreatives Spielfeld für Designer:innen und Fans geschaffen hat.

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